Das hier vorgestellte Projekt soll Erzieherinnen/Erziehern in unseren Kindertagesstätten einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Kindertagesstätte in einem anderssprachigen Land – und Erzieherinnen/Erziehern aus einem anderssprachigen Land mehrwöchige Einblicke in unsere Kindertagesstättenarbeit ermöglichen.
In der Arbeit in unseren Kindertagesstätten erwarten wir von unseren Mitarbeitenden eine große Offenheit und Toleranz gegenüber den Familien mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus wünschen wir, dass sie durch gelebte Wertschätzung den Respekt vor dem "Anderen" an die Kinder, bestenfalls an die Familien, vorbildhaft weiter vermitteln.
Die Idee
Die Idee dieses Projektes besteht darin, Pädagogen und Pädagoginnen die Erfahrung des "Fremdseins" und ein Eintauchen in eine andere Kultur mit einer anderen Sprache zu ermöglichen. Sie werden den Prozess erleben, der vom "Fremdfühlen" hin zur Orientierung in der ungewohnten Umgebung führt. Sie erleben, wie Sprachbarrieren das Verstehen und Verstandenwerden beeinflussen und reflektieren Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur eigenen Sozialisation.
Die Umsetzung
Die Kindertagesstätten (Kitas) des Ev.- Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein bewerben sich als "Austauschkita" mit einer pädagogischen Fachkraft, die gerne an dem Programm teilnehmen möchte.
Mehrere pädagogische Fachkräfte aus Deutschland gehen für vier Wochen in die jeweilige Partnerkita und arbeiten dort mit. Im Anschluss kommen aus diesen Kitas einige pädagogische Fachkräfte nach Deutschland in die Kitas ihrer GasterzieherInnen. Alle Teilnehmer verstehen sich als PatInnen ihrer Gäste. Die Unterkunft wird von der jeweiligen evangelischen Kirchengemeinde in Familien ermöglicht.
Unser Projekt setzt die Zusammenarbeit mit Kita und Kirchengemeinden voraus. Die pädagogischen Fachkräfte sollen das Gemeindeleben erleben und kennenlernen. Zum einen in der Mitgestaltung von Gottesdiensten, Begleitung von Aktivitäten innerhalb der Kirchengemeinde und zum anderen um inhaltliche Schwerpunkte der Gemeinde zu unterstützen.
Das Ziel
So und durch Integration in die Kirchengemeinde lernen die AustauschpädagogInnen auch das Kirchengemeinde-Leben des jeweiligen Landes kennen, haben Ansprechpersonen und eine gute Begleitung. Dieses innere und äußere Erleben verstehen wir einerseits als Bildung unserer Mitarbeitenden und als gute Grundlage für eine empathische Elternarbeit gerade auch mit Familien mit Migrationshintergrund.
Andererseits versprechen wir uns eine langfristige Bindung der Mitarbeitenden an Kirche als Arbeitgeber. Eine gute Pädagogik beruht auf intensiver Beziehungsarbeit, die die Kontinuität der Mitarbeitenden voraussetzt.
Die Finanzierung / Förderung des Projektes
Erasmus+ umfasst alle Bildungsprogramme der EU für die allgemeine und berufliche Bildung . Das Programm soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeiten verbessern, sowie die Erneuerung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voranbringen. Unser Jobshadowing innerhalb der EU wird für 24 Monate über Erasmus+ unterstützt.
Der Kirchliche Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED) möchte einen Beitrag leisten zu mehr globaler Gerechtigkeit. Der KED fördert in diesem Sinne einen Prozess des Umdenkens in unserer Gesellschaft. Er unterstützt entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit kirchlicher und nichtkirchlicher Akteure in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.