Kindergarten der Deutschen Schule Lissabon - 2016
Geschrieben von Johanna
Ein paar Tage Arbeit liegen nun schon hinter mir. Für die vier Wochen in Lissabon bin ich in der Schneckengruppe untergekommen und verbringe dort meinen Tag mit vier – ich nenne sie einfach alle Erzieher, auch wenn es hier ja anders ist- und momentan 20 Kindern im Alter von drei bis vier Jahren. Die Kinder und das Team meiner Gruppe sind alle sehr nett, offen und interessiert. Ich werde in den Alltag mit einbezogen und darf alles ausprobieren und ansehen/ teilnehmen.
Ich beginne meinen Tag morgens um 8 Uhr. Die Kinder trudeln langsam ein und viele spielen noch etwas mit ihren Eltern. Das ist hier irgendwie normal, die Eltern bleiben teilweise ziemlich lange in der Gruppe und können sich schwer trennen. Es ist ja auch gemütlich, wenn man sich neben dem Spielen mit seinem Kind noch mit den anderen Müttern austauschen und plaudern kann.
Die beiden Erzieher vom Vormittag machen nebenbei Angebote mit den Kindern oder es ist Freispiel.
Gegen 10 Uhr räumen wir dann alle gemeinsam auf und bereiten den Morgenkreis vor. Im Morgenkreis sitzen die Kinder auf Stühlen , immer ein Junge neben einem Mädchen. In die Kreismitte wird ein laminiertes Papier mit einem Mädchen gelegt, welches den Finger vor den Mund hält- das Symbol fürs Leise sein. Begleitet wird der Morgenkreis von „Wuppi“ (s.Foto). Wuppi wandert von Kind zu Kind und diese können erzählen, wie es ihnen geht und was sie sonst noch gerne loswerden möchten.
Ich höre jeden Morgen von einem mir aus meiner Gruppe zuhause sehr bekannten Thema – Lego Ninjago .
Dann wird noch gesungen und am Ende des Kreises darf ein Kind die Wetteruhr stellen. Danach stellt sich das Kind auf seinen Stuhl und darf sagen, welches Kind aufstehen darf. Die Kinder sagen dann :“ (Namen) , Stuhl aufräumen, Hände waschen, Tasche holen.“
Dann wird gemeinsam gefrühstückt. Die Kinder haben hier häufig Kekse zum Essen mit und Obst wird von der Kita gestellt. Die Vielfalt und Reichhaltigkeit des Frühstücks ist auch sehr unterschiedlich im Vergleich zudem was ich aus Deutschland gewohnt bin.
Nach dem Frühstück gehen wir auf den Spielplatz oder teilen uns in Kleingruppen auf.
Zur Zeit behandelt die Schneckengruppe das Thema „Herbst“ , ziemlich lustig bei dem sonnigen, warmen Wetter.
Es wird viel gebastelt: Kürbisse, Bäume, Fliegenpilze , Blätter ,.... auch ich habe mir spontan etwas zum Thema einfallen lassen und habe mit den Kindern „Igel im Herbst“ aus Handabdrücken gebastelt. Die fertigen Exemplare werden für die Eltern im Flur an der Wand ausgestellt.
Weiter aber im Tagesablauf.
Gegen 12 Uhr gehen wir rein, da um 12:30 Uhr das Mittagessen serviert wird. Die Kinder gehen Händewaschen und warten dann auf dem Flur bis der Gruppenraum fürs Essen vorbereitet ist.
Es gibt jeden Tag eine Gemüsesuppe, ein Hauptgericht und eine Nachspeise. Alle Gerichte sind bereits in kleinen Schüsseln und auf dem Teller angerichtet. Die Kinder füllen sich das Essen nicht selbstständig auf, es kommt fertig portioniert aus der Kantine. Einige Kinder bringen eigenes Essen von zuhause in Thermobehältern mit.
Die Kita verfügt über Reinigungspersonal. Diese kommen zwischendurch und nach jeder Mahlzeit in die Gruppe und reinigen den Boden. Wenn einem zwischendurch etwas herunterfällt oder auskippt, holt man das Reinigungspersonal damit diese fegen oder wischen. Das war und ist immer noch sehr befremdlich für mich, weil selber machen doch häufig viel schneller gehen würde. Ganz schöner Luxus, den Personal und Kinder da haben.
Nach dem Essen decken die Kinder ihre Teller ab und die Dreijährigen gehen mit der Erzieherin vom Nachmittag in den Schlafraum. Die anderen Kinder bleiben in der Gruppe und machen eine halbstündige Ruhezeit.
In der Ruhezeit habe ich bereits Bücher vorgelesen oder die Kinder haben sich gegenseitig mit Massagebällen massiert. Um 14 Uhr endet mein Tag in der Kita und die Kinder verbringen den Nachmittag in Kleingruppen oder draußen auf dem Spielplatz.
Bis bald,
Johanna :)