Auf Grund der aktuellen Situation
mussten alle geplanten Austauschreisen bis auf weiteres verschoben werden.

Kindergarten der Deutschen Schule Lissabon - 2016
Geschrieben von Gunda

Am Freitag kam die Kitaleitung zu mir und fragte wie es mir ging. Meine Antwort war, dass es mir gut ginge. Die Kollegen und auch die Kinder seien nett. Dann erklärte sie mir, das in der einen Vorschulgruppe, die Kollegin eine ganze Woche krank sei und ob ich mir vorstellen könnte in der Gruppe auszuhelfen. Denn morgens um 8.00 Uhr sei die Praktikantin ganz alleine.

Ich meinte das sei für mich kein Problem. Ich bin dann kurz zum Kollegen aus der Vorschulgruppe gegangen und habe mir erklären lassen, was ich am Morgen machen soll. Dann ging es erst einmal ins Wochenende.

Montagmorgen in der Löwengruppe ist schon etwas anderes als in der Eulengruppe. Die Kinder sind zwischen 5 und 6 Jahren alt und sie können alle Deutsch sprechen. In der Löwengruppe sind zurzeit 18 Kinder.

Der Tag ging damit los, dass die Hälfte der Gruppe von einer Lehrerin zur portugiesischen Vorschule abgeholt wurde. Also ein entspannter Start für mich. Um 9.00 Uhr kam schon der erste Kollege und es begann dann der Tagesablauf. Es war so, dass ein Mädchen aus der Gruppe am Wochenende Geburtstag hatte und einen Kuchen mitbrachte. So wurde aus den Tischen eine Tafel gestellt.

Mittlerweile kamen die Kinder aus der Vorschule wieder und das Geburtstagsfrühstück ging los. Das Kind kam durch einen von Freundinnen gestalteten Torbogen in die Gruppe und durfte am oberen Ende der Tafel Platz nehmen. Dann wurde ein Geburtstagslied gesungen. Danach haben erst einmal alle gefrühstückt. Anschließend wurden die Kerzen auf den Kuchen angesteckt und es gab ein kleines Geschenk. Der Kuchen war lecker und es war trotz langem Sitzen sehr ruhig und entspannt.

Nach dem Frühstück gingen einige Kinder nach und nach zur Sprachförderung, immer in kleinen Gruppe mit ca. 3 bis 4 Kinder. Das ist sehr beliebt bei den Kindern. Es kommt die entsprechende Kollegin in den Gruppenraum und holt sich immer ein einige Kinder. Es gibt keine feste Gruppen. Aus beiden Vorschulgruppen entstehen dann die Kleingruppen.

Einige Kinder gingen zum Spielen mit der Praktikantin auf die große Wiese. Dort dürfen die Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen hin. Hier in Portugal gehen die Kinder nicht nach draußen, wenn es regnet denn es könnte passieren das man sich dreckig macht. Aus diesem Grund wurde die große Wiese mit Kunstrasen ausgelegt. Sie ist so groß wie ein Fußballfeld. Es ist schon ein wenig komisch darüber zu laufen, aber so ist es halt in Portugal.

Laternen Lissabon GundaUm 10.00 Uhr kam die nächste Kollegin und wir haben uns mit einander ausgetauscht, was so anliegt. Das Wichtigste sind die Laternen. Dieses Jahr sind es Halloweenlaternen (Kürbise, Gespenster und Fledermäuse). Die Schablonen wurden organisiert und bearbeitet, denn auch die zweite Vorschulgruppe gestaltet solche Laternen. Also los geht es, Laternen basteln am Vormittag, da haben wir nämlich die beste personelle Besetzung. Dann wurde so gegen 11.30 Uhr aufgeräumt und es ging mit allen Kindern nach draußen.

Die Vorschulkinder spielen unten auf dem Hof. Dort gibt es mehre Fahrzeuge. Diese dürfen nur aus dem Schuppen geholt werden, wenn es nicht nass ist. Das Mittagessen der Großen ist später als bei den Eulen und sie essen in der Kantine, also ca. gegen 13.00 Uhr. Dazu werden vom Tischdienst (zwei Kinder aus der Gruppe) die Tische gedeckt. Ein Tisch ist für die Kinder, die ihr Essen von zu Hause mitbringen und der andere Tisch ist für die Kinder, die das Essen aus der Kita bekommen.

Mittagessenraum Gunda LissabonIn den Schränken gibt es vier Mikrowellen um das mitgebrachte Essen eventuell noch einmal zu erwärmen. Die Kinder bekommen das Essen direkt serviert. Das heißt die Suppe ist schon in einer kleinen Metallschüssel auf dem Tisch, wenn wir kommen. Dann gibt es einen Tischspruch vor dem Essen. Dieser ist die ganze Woche gleich.

Diese Woche waren die Räuber dran. Während die Kinder die Suppe essen werden die Teller mit dem Hauptgericht auf den Tisch verteilt. Auf dem Teller ist dann das ganze Essen portionsweise drauf. Teilweise können sie sich aussuchen, ob sie z.B. Reis oder Nudeln möchten. Dies muss morgens in der Gruppe schon abgefragt werden, damit die Küche Bescheid weiß.

Essen Lissabon GundaEs wird beim Essen viel weggeworfen. Sollte ein Kind etwas besonders mögen kann es sich Nachschlag am Tresen holen. Einen Nachtisch gibt es dann zusätzlich. Es ist eine laute und unruhige Zeit. Die Kinder, die Essen von zu Hause mitbringen, schmeißen auch viel weg. Portugiesische Kinder haben andere Essensgewohnheiten. Die Kinder müssen das restliche Essen selbst wegbringen, wie auch ihr Geschirr. Dann geht’s zum Zähne putzen, aber nur wer eine Zahnbürste mit hat. Diese wird in einer kleinen Tasche in der Eigentumsschublade aufbewahrt.

Dann gibt es eine Ruhezeit. Dazu suchen sich die Kinder ein Plätzchen auf den Teppich oder einer Matte. Die Ruhezeit beginnt mit einer Atemübung, im Anschluss wird eine Geschichte vorgelesen. Die Kinder können sich hinlegen oder hinsetzen. Während des Vorlesens gibt es immer wieder kurze Erklärungen. Dies machen die Kinder dann auf Portugiesisch. Die Geschichte wird aber auf Deutsch vorgelesen. Einige Kinder schlafen tatsächlich ein. Dann um 14.00 Uhr startet der Nachmittag.

Ikea Box Gunda LissabonAlso, in der Woche haben wir es geschafft 19 Laternen am Vormittag zu basteln, ohne dabei in Stress zu geraten. Es war gute Teamarbeit. Dann ist ja so, dass die Löwengruppe in zwei Untergruppen eingeteilt sind. Ganz einfach A und B. Jede Gruppe hat einmal in der Woche portugiesische Vorschule und einmal deutsche Vorschule. Dazu werden die Kinder von der jeweiligen Lehrerin abgeholt. Jedes Kind nimmt dann seine „Samla“ Box von Ikea aus dem Regal und ziehen gemeinsam in einer Reihe los. Die Vorschule dauert immer 80 Minuten.

In dieser Woche fand am Montag das Treffen der Erzieher/innen statt. Am Dienstag hatten die Löwen Teambesprechung um 12.00 Uhr. Während dieser Zeit übernehmen die Kollegen der zweiten Vorschulgruppe die Arbeit in der Löwengruppe. Dort haben wir uns mit den Portfoliomappen auseinandergesetzt. Wir haben in die Schnellhefter ein Foto der Kinder eingeklebt und uns währenddessen über die Kinder unterhalten. Am Dienstag hatte dann die andere Vorschulgruppe Teambesprechung. Während dieser Zeit haben wir dann die Gruppe von ihnen mitübernommen. So durfte ich dann dort die Ruhezeit in der Gruppe beginnen.

Tolle Erfahrungen sind das, wie die Kinder auf einen reagieren und ob und was sie verstehen. Jeder hat ja seine eigene Art der Kommunikation.

Nach dieser Woche, bleibe ich dann noch am Montag erst einmal bei den Löwen und dann sehen wir weiter. Jetzt steht aber erst einmal wieder Wochenende auf dem Programm. Hier steht noch die Fahrt mit der Straßenbahn Nr. 28 an.

Liebe Grüße,
Gunda

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