Kindergarten der Deutschen Schule Rom - 2017
Geschrieben von A. Pagel
Ende September startete der Flieger von Hamburg nach Rom. Mit ein wenig Verspätung kamen wir am Flughafen in Rom an. Schnell fanden wir einen sehr netten Taxifahrer der uns zu unserer Unterkunft gefahren hat.
Wir wohnten neben der deutschen Schule Rom. Ich hatte ein sehr schönes Zimmer mit eigenen Badezimmer. Das Wohnzimmer mit offener Küche teilte ich mir mit Manuela meiner Mitreisenden.
In der Kita
Am nächsten Morgen empfang uns die Kita Leitung Frau D´Angelo und zeigte uns unsere Gruppe. Ich durfte in die „Eulengruppe“. An der Tür hing schon mein Lebenslauf. Hier habe ich mich gleich sehr wohlgefühlt und wurde schnell ein Teil des Teams.
In der Kita gibt es insgesamt neun Gruppen und circa 180 Kinder. In der Regel sind zwei Erzieherin pro Gruppe tätig. Mit Ausnahmen in den sogenannten Kleingruppen. Hier sind die Kinder zur Eingewöhnung bevor sie dann ein Jahr später in die Großgruppe kommen. Im Vordergrund stehen die Selbstständigkeit und der Spracherwerb der Kinder.
Tagesablauf
Wir arbeiteten täglich von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Die Kinder kommen zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr an. Morgens wurde bei mir in der Gruppe viel gebastelt. Da bald Sankt Martin ist haben wir gemeinsam mit den Kindern Laternen gestaltet.
Wenn alle Kinder da sind, findet ein gemeinsames Frühstück statt. Später sind wir meistens auf eine große Wiese hinter der Schule gegangen. Dort hatten die Kinder viel Platz zum Spielen und Toben.
Um kurz nach 12 Uhr begleitete ich einen Teil der Kinder in die Mensa. Da die Eltern das Essen dazu buchen können, genauso wie das Nachmittagsangebot essen nicht alle Kinder in der Mensa. Zum Ende des Kitatages fand ein Abschlusskreis statt.
Um 13:15 Uhr wurde die Tür geöffnet und die meisten Kinder wurden von ihren Eltern empfangen. Für einen Teil der Kinder ging dann das Nachmittagsangebot los.
Ich kümmerte mich nach dem Gruppendienst um die Kinder, die mit dem Bus nach Hause gebracht werden. Allgemein habe ich den Eindruck, dass sich die pädagogische Arbeit nicht groß unterscheidet. Die Kinder aber in Hamburg mehr freie Zeit haben, für eigene Kreativität und Spielideen. Ich hätte mir gewünscht vielleicht einen Tag in einer italienischen Kita hospitieren zu dürfen.
Mein Leben außerhalb der Kita …
Rom ist eine fantastische Stadt, hier gibt es so viel zu entdecken und anzusehen. Jeder sollte einmal nach Rom reisen. Die ersten Tage habe ich mir die typischen Sehenswürdigkeiten angesehen, die man bei einem Rom besuch natürlich gesehen haben muss.
Jeden Tag gibt es etwas zu entdecken und da wir traumhaftes Wetter hatten durfte ein Strandbesuch natürlich nicht fehlen. Aufregend fand ich auch die Generalaudienz beim Papst. 😊
„Die Welt ist so klein…“
Am Freitag nach der Arbeit habe die Zeit genutzt und habe mich mit Pfarrer Dr. Jens- Martin Kruse verabredet um mir die evangelische Gemeinde im eigentlich eher katholischen Rom anzusehen. Herr Dr. Kruse hat sich extra Zeit genommen und mich sehr freundlich empfangen.
Nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, das die Welt ganz schön klein ist und Herr Dr. Kruse einige Menschen aus Hamburg kennt, die ich auch kenne. Anschließend habe ich eine kleine Führung durch die Kirche bekommen. Überrascht war ich über den schönen Innenraum der Kirche der mit Mosaiken und Marmor gestaltet ist.
Nach meinem kurzen aber sehr netten Gespräch mit Herrn Dr. Kruse habe ich mich auf den Weg zur Piazza Martin Lutero gemacht. Der römische Bürgermeister Ignazio Martino nannte dicht beim Kolosseum einen Platz nach Martin Luther. In der Mitte des Platzes steht ein kleiner Brunnen. Um denen ein paar Menschen saßen.
Der Abschied
Die Zeit verging so schnell und dann stand auch schon der Abschied vor der Tür. In der Gruppe hing ein Kalender an dem die Kinder immer gucken konnten, was welchen Tag ist. So hing am 24.10.17 ein Bild von mir und die Erzieherinnen erklärten den Kindern, dass an dem Tag mein Abschied sei.
So sprachen mich immer wieder Kinder an, dass sie bald „Tschüss“ sagen müssen und nicht wollen dass ich gehe, was mich sehr freute. Als es dann so weit war haben wir eine große Tafel aufgebaut und ein Abschiedsfrühstück gemacht. Es war ein sehr schöner, aber auch trauriger Abschied. Im Abschlusskreis durfte ich mir noch ein Spiel und ein Lied aussuchen. 😢
Am Abend zuvor traf ich mich mit den beiden Erzieherinnen aus der „Eulengruppe“ zum Abschiedsessen. Dafür hatten sie ein schönes Restaurant ausgewählt, was ein wenig an Alice aus dem Wunderland erinnerte. Ich habe mich sehr gefreut bei den beiden hospitieren zu dürfen und fühlte mich sehr wohl.
Auch neben der Arbeit verbrachte ich viel Zeit mit Kolleginnen aus der Eulengruppe, aber auch mit Erzieherinnen aus anderen Gruppen, mit denen ich beruflich nicht so viel Kontakt hatte.
Es war eine sehr schöne Zeit mit vielen tollen Eindrücken und Erfahrungen, die ich mit nach Hause nehme und in meine Arbeit in der Kita einbringen möchte. Ich kann jedem empfehlen, der offen für neues ist, an diesem Austausch teilzunehmen!