Kindergarten der Deutschen Schule Rom - 2018
Geschrieben von Elena und Ruth
Seit einer Woche sind wir nun in Rom, haben unsere ersten Tage im Kindergarten gut überstanden und die Kinder machen es einem leicht, sich einzuleben. Hiervon mehr zu einem späteren Zeitpunkt.
Heute möchten wir Euch von einem Fest berichten, das sehr großen Stellenwert hat: La Festa di S. Martino, das Martinsfest mit traditionellem Laternenumzug. Hierzu muss man ein paar Dinge über Rom wissen.
Mittendrin im Verkehr
Es gibt hier eine Grundschwierigkeit, die bei Ausflügen berücksichtigt werden muss: Rund um den Kindergarten – und auch sonst in der Stadt – sind Gehsteige Mangelware. Gibt es welche, so sind sie im Schnitt etwa einen halben Meter breit, auf der Seite von einer hohen Mauer begrenzt und hören gerne plötzlich auf, wenn einzelne Häuser weiter nach vorne versetzt stehen.
Gleichzeitig scheint es eine grundlegende Abneigung römischer Autofahrer gegenüber jeglicher Art von Tempolimit zu geben und Zebrastreifen haben rein dekorativen Charakter. Als Erwachsener lernt man relativ schnell, energisch zu schauen und einfach beherzt loszulaufen - die Autos halten in der Regel dann schon an. Hat sich eine Kindergruppe aber erst einmal zusammengefunden bleibt man am besten genau da, wo man gerade ist.
Laternelaufen - ein großes Fest
Laternelaufen wiederum ist eine deutsche Tradition, die in Italien weitestgehend unbekannt ist. Hierfür eine Straße durch die Polizei zu sperren scheint undenkbar. An der deutschen Schule Rom jedoch hat sich über die Jahre hinweg – mittlerweile feierte man das dreiundvierzigste - dieses Ereignis zu einem große Fest entwickelt. Schule und Kindergarten werden von etwa 800 Schülern besucht, von denen die meisten teilnehmen, zusammen mit Eltern und vielen Großeltern.
Viele Angebote und ein Basar
Bereits am Abend vorher wurde aufgebaut und Getränke und Essen angeliefert. Die Eröffnung fand dann am Samstag um 13 Uhr in der Aula statt. In der Schule standen die Klassentüren für jedermann offen: Viele Klassen, vor allem der Unterstufe des Gymnasiums, hatten sich ein Angebot ausgedacht: Man konnte sich massieren lassen, seine Haare neu stylen, schminken, Spiele von früher und Geschicklichkeitsspiele ausprobieren, sich im Fortnite-Dance beweisen oder den Zauberwürfel auf Zeit um die Wette lösen (da haben wir uns ferngehalten...).
In den Gängen war derweil ein Basar aufgebaut, der an den Weihnachtsbasar einer Kirchengemeinde erinnerte. Es gab handgemachte Geschenke zu erwerben, Marmelade für einen guten Zweck zu kaufen, einen Bücherflohmarkt und natürlich das Kuchenbuffet.
St. Martin auf dem Pferd
Als es dämmerte ging es zum eigentlichen Höhepunkt, zumindest für die Kindergartenkinder, dem Laternelaufen. Man traf sich auf der Wiese der Einrichtung, die Kindergartenkinder mit ihren im Kindergarten gebastelten Laternen – noch mit echten Kerzen! - bildeten den Rahmen, denn nun kam St. Martin auf einem Pferd und galoppierte im Kreis.
Die Kinder der Grundschule trugen die Geschichte von St. Martin vor, die von dem Reiter und einem als Bettler verkleidetem Mann dargestellt wurde. Frau D'Angelo, die Leiterin des Kindergartens dankte allen, sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch, da viele Eltern kein Deutsch sprechen.
Der Laternenumzug und ein schönes langes Fest
Zum Abschluss formierte sich ein Laternenumzug, der von der Wiese über den angrenzenden Sportplatz zog, wo er sich auflöste.
Nun war aber noch lange nicht Schluss: Hinter der Schule waren Bierbänke aufgebaut, es wurde gegrillt, getrunken und zur Livemusik einer sehr guten Band ausgelassen getanzt. Um 21 Uhr endete das Fest. Schön, dass die Veranstaltung weitestgehend von Eltern vorbereitet wurde, die auch am Sonntag Vormittag Abbau und Aufräumen übernahmen.
Vielen Dank dafür!
A presto! Elena und Ruth