Kindergarten der Deutschen Schule Lissabon - 2017
Geschrieben von Avany
… herzlich Willkommen in Lissabon!
So waren wirklich die Gefühle von uns als der Flugkapitän bei der Landung um 18.00 Uhr in Lissabon die Temperatur von 28°C angesagt hat. Es folgte dann eine schöne Fahrt nach „Parede“, einem Stadtteil von Lissabon, in dem der unser einmonatiges Zuhause in Portugal liegt.
Dort wartete auf uns die liebe Ursi (Frau Caser), die uns ihre schöne Wohnung zur Verfügung stellte. Sie hatte für uns gekocht und unsere einzelnen Zimmer gezeigt. Auf jedem Bett lag ein kleiner Teller mit 3 verschiedenen portugiesischen Gebäck. Die waren köstlich!
Nach einer kurzen ruhigen und erholsamen Nacht machten wir uns morgens früh auf zur Arbeit, zuerst mit der Regionalbahn und anschließend mit der Metro. Die deutsche Schule mit angeschlossenem Kindergarten liegt im Stadtteil Telheiras.
Die Kita der deutschen Schule Lissabon
Angekommen in der deutschen Schule war ich erstaunt, dass es sich hier um ein kleines Stück Deutschland handelte, wenn man auf das Gelände trat. Den Mitarbeitern ein kurzes „Bom Dia“ (Guten Morgen) zu sagen, ist erlaubt. Ansonsten wird generell deutsch gesprochen.
Im Kindergarten (Jardim de Infancia) trafen wir auf die Leiterin Frau Wiens, die uns sehr schön in das Konzept des Kindergartens einführte und eine Führung durch alle Räume machte. Gegen 10.00 Uhr wurden wir der Gruppe vorgestellt. Ich durfte meinen Kindergartenaustausch in der „Fuchsgruppe“ beginnen.
Die Gruppe wird von Isabel, einer Portugiesin, die lange in Deutschland lebte und arbeitete, und von Brigitte, einer Deutschen, die lange in Portugal arbeitet und lebt, geleitet. Es befinden sich 20 Kinder im Alter zwischen 3 und 5 Jahren in der Gruppe. Die Kinder und die neuen Kolleginnen waren sehr freundlich und aufgeschlossen zu mir.
Mischung aus deutscher Struktur und portugiesischer Mentalität
Einige kleine Kinder sprechen kaum Deutsch. Interessant für mich war, konsequent auf Deutsch mit diesen Kindern Fragen und Antworten oder Worte zu kommunizieren.
Mein erster Tag war spannend. Bedenkend, dass ich bis jetzt keine Erfahrung mit dem Elementarbereich (Kinder ab 3 Jahre) meines Kindergartens in Deutschland gemacht habe. Ich arbeite ausschließlich mit Krippenkindern. Darüber hinaus, die Herausforderung einer Mischung aus deutscher Struktur und portugiesischer Mentalität, obwohl ich beiden Kulturkreise gut kenne.
Unser erster Tag war ein Freitag, so dass wir gleich in das Wochenende entlassen wurden. Wir konnten im Herbst das schöne, warme Lissabon genießen.
Gottesdienst in Lissabon
Am Sonntag, den 01.10.2017, hatten wir einen Erntedankgottesdienst in der deutschen evangelischen Kirche von Lissabon mitgefeiert. Der Gottesdienst wurde von den Konfirmanden mitgestaltet. Er war sehr lebendig und schön.
Am Sonntag, den 15.10.2017 wird ein Gottesdienst unter der Mitgestaltung von uns, der drei Austauscherzieherinnen, stattfinden. Es steht schon ein Termin für die Planung mit dem Patorenehepaar fest.
Ein deutscher Tag
Der Tag der deutschen Einheit war ein Festtag in der KiTa. Alle Gruppen bereiteten etwas vor und gestalteten ein große Ausstellung im großen Flur der KiTa. Es gab eine Präsentation von Fotos und Plakaten.
Bei uns in der „Fuchsgruppe“ wurde viel gebastelt. Wir näherten uns der deutschen Kultur durch sprachlichen Austausch und backten einen Kuchen in Deutschlandfarben.
Der Herbst ist da!
Das ist aktuell das Thema in der „Fuchsgruppe“. Der Raum ist mit Herbstsachen dekoriert und die Fenster mit Sonnenblumen ausgemalt. Es wurden Füchse aus getrockneten Blättern, Igel, Äpfel, Laternen aus Papier gebastelt und vieles mehr. Das heiße Spätsommerwetter und eben kein klassisches Herbstwetter, wie wir es aus Deutschland kennen, stört keinesfalls die Identifizierung mit dem Thema. Die Kinder sind hochmotiviert.
Förderung der deutschen Sprache
Die Förderung der deutschen Sprache ist ein wichtiges Merkmal im Konzept des Kindergartens. Alle Gruppen haben zweimal in der Woche je eine halbe Stunde Deutschunterricht. Darüber hinaus ist jede Gruppe noch einmal, je nach Deutschkenntnissen, in drei kleinere Gruppen aufgeteilt, in dem die Sprache Deutsch individuell spielerisch intensiviert werden kann.
Wechsel nach Estoril
Am 13.10.2017 war mein letzter Tag in der „Fuchsgruppe“. Der Abschied fiel mir sehr schwer. Ich hatte eine Kleinigkeit für die Erzieherinnen der Gruppe gebastelt und in einem Sitzkreis Süßigkeiten an die Kinder verteilt. Am 16.10.2017 wechsele ich meinen Arbeitsort zur Außenstelle in den Stadtteil Estoril. Für die letzten zwei Wochen betreue ich dort eine Vorschulgruppe. Ich bin gespannt auf diese neue Aufgabe und der Begegnung mit neuen Kindern und Mitarbeitern.