Auf Grund der aktuellen Situation
mussten alle geplanten Austauschreisen bis auf weiteres verschoben werden.

Kindergarten der Deutschen Schule Lissabon - 2015
Geschrieben von Katja

Hallo mal wieder von mir, es ist schon wieder eine ganze Menge passiert! Und nun ist auch schon eine ganze Woche vergangen, die Zeit rast!

Heike hat ja schon berichtet, dass wir am Sonntag in der Ev. Deutschen Kirchengemeinde waren. Am Donnerstag hatten wir alles für den Familiengottesdienst vorbereitet und am Sonntag waren wir dann um 10Uhr in der Kirche. Um 11Uhr sollten dann die Gemeindemitglieder zum Erntedankgottesdienst kommen. Wir haben die letzten Vorbereitungen getroffen und dann ging es auch schon los...

Es gab eine nette Begrüßung und Danksagung für alle Mitwirkenden am Gottesdienst, wir haben viele Lieder gesungen, es gab Gebete, ein Schuldbekenntnis und wir (Heike, Felix und ich) haben ein kleines Schauspiel aufgeführt. Zum Ende hin, haben wir dann Brot und Weintrauben geteilt. Alles in allem war es ein sehr, sehr schöner und fröhlicher Gottesdienst. Hinterher im Gemeindehaus konnte dann jeder eine Kleinigkeit zu essen mitbringen und es gab ein Buffet und dazu einen Austausch unter den Anwesenden. So hatten wir die Chance uns ein wenig mit allen zu unterhalten.

Die Pastorin, Nora Steen, ist selbst auch erst seit ca. 4 Wochen dort in der Gemeinde tätig. Wir haben sie als sehr engagiert, freundlich und fröhlich erlebt und es hat Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten!

Am Montag hatte ich dann Studientag in dem Deutschen Kindergarten in Estoril. Es sollte um halb 9 losgehen, da sich aber fast alle verspätet hatten, ging es erst um viertel nach 9 los.

Es sollte um Konzeptentwicklung und die Einführung von Kindern unter 3 Jahren in dem Haus gehen. Am Vormittag ging es hauptsächlich um das Konzept, während es am Nachmittag dann viel um die “neue Arbeit” ging. Beide Standorte des Deutschen Kindergartens nehmen Kinder erst ab 3 Jahren auf und da die Kinderzahlen in Estoril zur Zeit etwas sinken, wollen sie sich nun an Kinder ab 2 Jahren herantasten. Für alle sieben KollegInnen ist das Neuland, da noch nie jemand mit Kindern in dem Alter gearbeitet hat. So konnte ich mit meinen Erfahrungen als Krippenerzieherin etwas helfen.

In der kommenden Zeit werde ich nun die Aufgabe haben, die ErzieherInnen, das Spielmaterial und besonders auch die Räume zu beobachten, um zu sehen, welche Veränderungen notwendig sind, um auch die jüngeren Kinder zu betreuen. Ich hatte die Möglichkeit den KollegInnen in Gesprächen schon viele Tipps und Ratschläge zu geben, da bei ihnen noch viele Fragen und Unklarheiten auftauchten. Am Ende meines Austausches werden wir uns dann noch einmal treffen, damit ich das Beobachtete gemeinsam mit dem Team reflektieren kann.

Wann genau das “Projekt “U3” nun starten soll und wie genau es umgesetzt wird ist noch unklar. Dies wird in einem gemeinsamen Prozess, an dem ich nun beteiligt bin, erarbeitet. Der Fortbildungstag ging bis um halb 5 und war zwar sehr lang und anstrengend, aber total interessant.

Bei uns in Deutschland ist es irgendwie schon so “normal” dass es Kinderkrippen unter 3 Jahren gibt und hier muss noch alles entwickelt werden, das empfinde ich als sehr spannend!! Ich habe dann gleich nochmal Werbung für unseren Austausch gemacht, damit auch die ErzieherInnen aus Lissabon die Chance wahrnehmen zu uns nach Hamburg zu kommen.

Am Dienstag hatte ich dann meinen nächsten Arbeitstag bis zum Mittag am Kind und danach kam der zweite Teil der Fortbildung. Da ging es nochmal konkreter darum, was es bedeutet 2-Jährige in der Gruppe zu haben und besonders auch, welche Veränderungen in der zukünftigen Arbeit auf jeden zukommen. Die KollegInnen konnten einen ersten Eindruck gewinnen, welche Bedeutung es für ihre Arbeit haben wird jüngere Kinder aufzunehmen.

Nun aber zum Vormittag und zur Arbeit am Kind: Letzte Woche hatte ich ja schon berichtet, dass ich in den zwei verschiedenen Gruppen mit Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren hin und her wechseln sollte.

Nun war ich also in der Gruppe der Eulen. Die machen dort gerade ein Projekt zum Thema “Die kleine Raupe Nimmersatt”. Nach einem Morgenkreis um 9 Uhr war Freispiel und nebenbei Angebote zum Projektthema. Um 10 Uhr gab es dann ein kleines Frühstück und danach wurde draußen im Sand gespielt. Nachdem wir ca. eine Stunde draußen waren, gab es einen nochmal einen Kreis, wo wir über das Projekt gesprochen und ein Kreisspiel gespielt haben. Danach ging es dann auf den “Hof”. Das ist auch ein Außenbereich, der aber abgetrennt ist von dem Bereich, wo wir vorher waren. Dort trafen dann alle drei Kindergartengruppen aufeinander. Inzwischen war es auch schon halb 12. Draußen gespielt wurde bis viertel vor 1 und dann sollte sich jedes Kind in der Gruppe ein Buch oder Puzzle nehmen, um sich kurz zu beschäftigen. Um kurz nach 13 Uhr gab es dann nochmal einen Kreis, wo die Erzieherin ein Buch vorgelesen hat.

Um 13.15 Uhr werden dann die Kinder von der Nachmittagskollegin abgeholt, die einige Kinder mit zum Mittagessen in die Kantine mitnimmt. Die Anderen werden dann abgeholt. Ab 13.30 Uhr beginnt die Nachmittagsbetreuung.

Morgen (Mittwoch) werde ich auch nochmal in der Gruppe der “Eulen” sein und am Donnerstag und Freitag dann in der Gruppe (wie letzte Woche) die “Marienkäfer”.

Heute habe ich allerdings schon einen kleinen Unterschied feststellen können: Die Kinder der Marienkäfer sind überwiegend neu in der Gruppe und verstehen fast gar kein Deutsch und sprechen nur portugiesisch. In der anderen Gruppe (gleiches Alter) verstehen sie sehr gut Deutsch und sprechen es auch problemlos.

Außerdem habe ich erfahren, dass die Kinder, die dort in den Kindergarten kommen, oft gar nicht so lange bleiben und von heute auf morgen plötzlich wieder abgemeldet werden. Das liegt je nach dem daran, welchen Beruf die Eltern haben und wo sie stationiert sind. Die Eltern arbeiten meist dann für 4 oder 5 Jahre (oder kürzer) in Portugal und gehen dann wieder in ein anderes Land. Das ist auch der Grund dafür, dass die Kinder nicht nur deutsch-portugiesisch aufwachsen, sondern oft auch noch andere Sprachen sprechen, wie englisch, holländisch, türkisch oder griechisch. Es ist jedoch erstaunlich wie gut einige Kinder damit schon umgehen können.

Soviel erstmal zu meiner Arbeit am Kind. Ich denke, wenn ich nun einige Tage in den zwei Gruppen gearbeitet habe, kann ich noch mehr erzählen.

Heute scheint endlich wieder die Sonne! Am Samstag war es etwas bewölkt, am Sonntag auch und dann hat es sogar geregnet! Gestern, also Montag hat es eigentlich den ganzen Tag immer wieder sehr doll geschüttet. Aber es ist zum Glück trotz allem relativ warm.

Also, liebe Grüße aus Parede bei Lissabon und bis bald,
Katja

Cookies erleichtern die Bereitstellung dieses Angebotes. Mit der weiteren Nutzung der Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies im Browser eingesetzt werden. Weitere Informationen ...