Kindergarten der Deutschen Schule Rom - 2016
Geschrieben von Susanne und Anja
Nun ist schon mehr als eine Woche vergangen, und wir merken, wie die Zeit rast... daher an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung von Begebenheiten der letzten Woche, die wir noch nicht berichtet haben:
ANJA: Am Donnerstag waren wir abends zu Besuch im Pastorenhaus, der einzigen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom, um den nächsten Kindergottesdienst mit vorzubereiten. Als wir erfuhren, dass das Thema die Geschichte Esthers sein würde, waren wir wirklich überrascht, denn zufälliger Weise hatte Susanne, die in einer Theatergruppe aktiv ist, eben diese Geschichte als Theaterstück im Gepäck.... Es ist schon erstaunlich, welche "Zufälle" das Leben so bestimmen.
Wir sind also gegen 18 Uhr los, um mit der Metro bis Barberini zu fahren. Dort stürzten wir uns erstmal ganz touristisch in das Getümmel um die wunderbare, im Dunkeln beleuchtete, Fontana di Trevi zu sehen. Natürlich wurden auch wieder Münzen versenkt, man möchte ja schließlich mal wieder kommen. Danach zu Fuß weiter zur Christuskirche, wo wir von Silke Kruse warm empfangen wurden.
Bei selbstgemachter Pizza fiel es uns nicht schwer, in anregenden Gesprächen -unter Einbeziehung des mitgebrachten Stückes- ein Konzept für den Kindergottesdienst zu entwickeln. Zu vorgerückter Stunde ging es dann durch den Regen (in Rom regnet es eigentlich nie...) zur Metro, was weniger abenteuerlich war, als gedacht. An Tagen wie diesem fühlt man sich wirklich nicht mehr als Tourist, sondern fast heimisch. Das klingt wahrscheinlich etwas hoch gegriffen, aber diese Stadt macht es einem nicht schwer, man fühlt sich schnell wohl.
SUSANNE: Im Kindergarten der Deutschen Schule gibt es für die Kinder, welche deutsch sprechen, das Italienische aber weniger beherrschen, die Möglichkeit die Sprache in einem Kurs unterstützend zum Alltag zu erlernen. Das finden wir sehr gut und wichtig, denn es fördert das Gemeinschaftsgefühl unter allen Kindern. Dieser Kurs findet einmal in der Woche nachmittags statt. In diesem Kindergartenjahr gibt es drei Kinder, die diesen Kurs besuchen. Anja und ich waren auch dabei.
Fasziniert lauschten wir, während die Italienischlehrerin wirklich nur italienisch gesprochen hat. Sie erzählte vom Herbst, den Früchten und Tieren und dem Wetter und unterstützte dies immer mit Bilder. Diese haben die Kinder ausgeschnitten, zu einer Collage geklebt und dann mit Farben angemalt. Jeder Schritt wurde italienisch benannt.
Wir waren beeindruckt mit wie viel Spaß und Aufmerksamkeit die Kinder die ganze Zeit dabei waren und hatten wesentlich mehr Mühe den Dialogen zu folgen. Dann ging es nach draußen zum Spielen auf die Terrasse. Wieder drinnen kam eine Handpuppe, die ein Bilderbuch erzählte und danach Brot und Bananen verteilte. Nachdem gezielte Sätze wie: "Ich bin ..., wer bist du?" vorgesprochen und von jedem Kind wiederholt wurde war die Zeit auch schon vorbei.
So macht italienisch lernen Spaß. Mit diesem Gedanken gingen dann auch wir nach Hause und freuen uns schon auf das nächste Mal.
ANJA: Das Wochenende stand im Zeichen der Märkte. Samstagmorgen sind wir in die benachbarte Villa Doria Pamphili gegangen, ein wunderschöner weitläufiger Park, der fast ausschließlich von Römern besucht wird. Am Ende des Parks und ein paar Straßen weiter befindet sich der Mercato San Giovanni, ein täglicher Markt, der uns mehrfach empfohlen wurde.
Hier gibt es wirklich alles an frischen Lebensmitteln: Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Gewürze und Backwaren, womit wir uns auch reichlich eindeckten. Die Atmosphäre auf dem Markt war einmalig, nicht nur, dass wir unter Römern waren, uns wurde auch immer wieder freundlich begegnet und weitergeholfen. Auf dem Heimweg wurde wir noch Zeugen einer skurrilen Straßenszene, als nämlich zwei Jongleure während der Rotphase mitten auf einer Kreuzung jonglierten. So etwas erlebt man wohl nur hier...
SUSANNE: Am Sonntag entschlossen wir uns den in jedem Reiseführer genannten Trödelmarkt an der Porta Portese aufzusuchen. Frühes Aufstehen lohnt sich und so standen wir kurz nach sieben Uhr an der Bushaltestelle. Auf dem Markt fielen uns die unzähligen Stände mit Handtaschen, Uhrenarmbänder, Schuhen und Kleidung auf den Tischen gleich auf.
Zum Glück behielt Anja den Durchblick, welche Gassen wir schon durchlaufen hatten. Ich hatte dazu meine Mühe, denn der Markt ist wirklich riesig. Je mehr die Zeit voranschritt desto voller wurde es. Zwischendurch gönnten wir uns einen Capucchino und einen Café Latte, inzwischen hier unsere Stammgetränke, in einem kleinen Café.
Nach dem Markt haben wir uns mit Wila, einer Kollegin aus dem Kindergarten getroffen. Und sie zeigte uns Rom in seiner ganzen Vielfalt. All das zu erzählen würde Seiten füllen, deshalb nur unser Tipp, den auch wir mitgenommen haben:
Schaut euch, wenn ihr eine neue Stadt besucht, diese vom höchsten Punkt aus an! Wir können euch sagen. Das ist gigantisch!
A presto
Susanne und Anja